Nachwort:
Wandel im Fluss der Zeit

"Panta rhei" – alles fliesst. Diese Worte Heraklits bestätigen sich am Ostschweizer Firmensitz von Jansen nicht nur durch den nahen Rhein.

231.000 Liter Wasser strömen sekündlich an Oberriet vorbei. Es ist müssig auszurechnen, welche Menge das seit der Gründung von Jansen im Jahr 1923 ausmacht, denn die Zahl übersteigt ohnehin jegliches menschliche Vorstellungsvermögen. Der Standort im St. Galler Rheintal ist klug gewählt: Bietet er doch Anschluss an das Strassen-, Schienen- und Wasserstrassennetz und ermöglichte schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt die Anbindung an das Schweizer Hochdruck-Erdgastransportnetz. Der zuverlässige Bezug von Energie ist ein essentieller Wettbewerbsfaktor für einen Betrieb, der Stahlprofilsysteme entwickelt, fertigt und vertreibt. Ein weiterer Faktor für das erfolgreiche Agieren auf den internationalen Märkten, die von Oberriet aus bedient werden, sind Produkte, die ihrer Zeit eine Nasenlänge voraus sind – so wie es beim ersten voll isolierten Stahlprofilsystem für Fassaden im Hochbau der Fall war, das Jansen 1969 unter dem Namen „VISS“ zum Patent anmeldete. Nur wenig später erschütterte die erste Ölkrise die Gesellschaft und ein Umdenken hinsichtlich des Energieverbrauchs von Gebäuden setzte ein. Die daraus resultierende Forderung nach verbessertem Wärmeschutz konnte nunmehr auch mit grossformatigen Stahl-Glasfassaden erfüllt werden. Eine vergleichbar erfolgreiche Produkteinführung gelang Jansen zuletzt wieder mit Janisol Arte. Das hochwärmedämmende Stahlprofilsystem für die Rekonstruktion filigraner Industrie- und Festverglasungen kam just zu der Zeit auf den Markt, als der nachhaltige Umgang mit alter Bausubstanz eine zunehmende Wertschätzung erfuhr.

So wie sich die gesellschaftlichen Anforderungen wandeln, müssen auch Unternehmen sich wandeln, denn: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Sicherheit lauten die Themen, die die künftige Entwicklung von Jansen bestimmen. Insbesondere das Thema Sicherheit hat sich in den letzten Jahren zum zunehmend wichtigen Aspekt bei der Gebäudeplanung entwickelt. Die vorliegende Ausgabe von SCALE zeigt eindrucksvoll, wie sich mit den hochbelastbaren Stahlprofilsystemen robuste Konstruktionen realisieren lassen, die höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen. Weil deren Planung zunehmend digital erfolgt, unterstützt das firmeneigene BIM-Kompetenzzentrum „Technik & Digital“ Architekten und Planer vom ersten Klick bis hin zur fertigen Fassade.
Fassaden aus Stahlprofilen sind nachhaltig. In Kombination mit hochwertigen Funktionsgläsern gewährleisten sie jahrzehntelang die gestellten Anforderungen bei vergleichsweise niedrigen Unterhaltskosten. Nicht zuletzt sind Stahlprofile zu 100 % rezyklierbar – ein wichtiges Kriterium bei der Bewertung des Gebäudestandards gemäss Leadership in Energy and Environmental Design (LEED), Deutscher Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology (BREEAM) und nicht zuletzt Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS).