Musik, ein offener Kamin und frische regionale Gerichte – in den gemütlichen Kissenlandschaften des „neuen“ Güterschuppens in Arosa lässt es sich wunderbar entspannen. Das über 100-jährige Gebäude an der Endstation der Arosabahn hat eine neue Bestimmung erhalten. Lange Jahre stand der Schuppen leer, weil die Rhätische Bahn keine Verwendung mehr dafür hatte. Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens 2014 wurde zunächst die Anlage des zweithöchsten Kopfbahnhofs der RhB neu gestaltet.
Neues Leben in alten Mauern: ein verwaister Güterschuppen der Rhätischen Bahn (RhB) wird zum In-Schuppen. Im Zentrum – der spektakuläre Ausblick auf die Aroser Berge.
Wenig später begann auch die Planung für eine Umnutzung des Güterschuppens. In Zusammenarbeit mit der RhB nahm sich ein branchenerprobtes Trio des Projekts an, die Gastronomen Marc Saxer, Daniel Kehl und Marc Bachmann. Ziel war es, soviel wie möglich von der alten Struktur des denkmalgeschützten Gebäudes zu erhalten und mit einem zeitgemässen Konzept gleichermassen Gäste wie Einheimische anzuziehen.
Rundfenster aus Janisol Profilen öffnen das Panorama auf die wahren Helden dieses Ferienortes: Die Hausberge.
Blick auf Bestehendes
Die Mischung war schnell festgelegt – Alpenzauber sollte auf internationale Inspiration treffen, inklusive Live Unterhaltung. Dafür setzten Bauherren und Innenarchitekten einerseits auf den industriellen Charme des einstigen Güterschuppens, den sie mit einer puristischen Einrichtung noch unterstrichen. Andererseits verstärkten sie die Offenheit des Gebäudes. Mittels riesiger Glasfenster in den ehemaligen Torbögen holten sie die authentische Kulisse von draussen in den Raum hinein. Hoch und hell erscheint der Raum jetzt, in dessen Mittelpunkt eine offene Küche mit Holzkohle-Ofen und eine grosse Barzeile mit Lounge Bereich angeordnet sind. Rings um den grosszügigen Cheminée-Kubus am Ende des Gastraums laden komfortable Sofas zum Entspannen ein. Das Highlight aber ist der Blick aus der Wärme auf die beeindruckende Bergkulisse – möglich gemacht durch ein fünf Meter hohes Rundbogenfenster. Ist das Wetter schön, lädt eine Aussenlounge dazu ein, die Atmosphäre am Aroser Obersee an der frischen Luft zu geniessen.
Industrial-Look trifft Hüttenzauber
Um den authentischen Charakter des Güterschuppens zu erhalten, verwendeten die Innenarchitekten einfache und robuste Materialien wie Altholz, Schwarzstahl und Beton. Die eindrücklichen Fenster stellten die Metallbauer aus Profilen des Stahlsystems Janisol Arte her. Janisol Arte 2.0 ist ausgesprochen filigran und trotzdem sehr stabil. Insgesamt fertigten sie neun kleine Bogenfenster und die imposante Festverglasung an der Giebelseite mit gebogenem oberen Abschluss und integrierten Fenstertüren. Hier wurden die Profile mit filigranem Stahlflachrohr verstärkt. Zusätzlich für den Haupteingang und zwei Innentüren kam eine Kombination mit Janisol-Profilen zum Einsatz. Da Vorgaben bezüglich Lärm einzuhalten waren, wurde ein zweifach Isolierglas aus Schallschutz-Verbundgläsern eingesetzt.
Bildquellen: Ruedi Homberger, Arosa
Bautafel
BAuherr
Blue Mountain AG
Architekten
Peter Schillig, Dipl. Architekt HTL / STV, Zürich
Metallbau
Wüst Metallbau AG, Altstätten SG