Flughafen Fuhlsbüttel: Der Traum vom Fliegen stand Pate beim Entwurf des Empfangsgebäudes, das die Corporate Identity des Unternehmens authentisch vermittelt.
Lufthansa Technik,
Hamburg:
Visitenkarte
aus Stahl und Glas
Die Deutsche Lufthansa zählt zu den bedeutendsten Fluggesellschaften der Welt. Ebenso lang wie ihre Firmengeschichte ist die Geschichte ihres visuellen Auftritts. Unter der Federführung von Otl Aicher, einem der renommiertesten Gestalter des 20. Jahrhunderts, entstand Anfang der 1960er-Jahre das Erscheinungsbild, das das Unternehmen bis heute massgeblich prägt.
Dem hohen Anspruch an die Corporate Identity fühlte man sich auch beim Neubau des Empfangsgebäudes der Lufthansa Technik am Flughafen Fuhlsbüttel verpflichtet.
Die Architekten haben die alte "Wache" durch ein unverwechselbares Gebäude ersetzt, welches Funktion, Lage und Unternehmenszweck zu einer positiv wahrnehmbaren Einheit verknüpft. Für den Entwurf hatten sie das Bild vom Fliegen vor Augen, als Gestalter waren sie fasziniert von der Schönheit von aerodynamisch determinierten Objekten. Das unter diesen Prämissen realisierte Empfangsgebäude signalisiert die Dynamik eines Hightech-Unternehmens in der Luftfahrtindustrie und macht zudem die Nähe zum Flugverkehr erfahrbar. Mit knapp 52 Metern hat das Flügeldach eine ähnlich grosse Spannweite wie eine Boeing 767.
Schlanke Stahlprofile schaffen eine scheinbar schwerelose Hülle, die Transparenz und Offenheit ausstrahlt. Der keilförmige Querschnitt der verwendeten Profile gleicht dem einer Flugzeugtragfläche - und maximiert ganz nebenbei den Tageslichteinfall.
Eine konstruktive Besonderheit ist die Tatsache, dass die Fassade statisch eigenständig ist. Sie wurde nicht mit dem Dach verankert, um Lastübertragungen aus der grossen Fläche auf die Fassade auszuschliessen. Diese Tatsache war der Grund für die Verwendung von Stahlprofilen, die ihrerseits noch mit massiven Edelstahleinschieblingen verstärkt wurden. Die grossen Ansprüche des Auftraggebers Lufthansa Technik an Sorgfalt und Präzision wirkten sich auch auf die äussere Behandlung der Profile aus.
Vor dem Pulverbeschichten wurden sie in Handarbeit zwei- bis dreimal geschliffen und gespachtelt. So macht der Betrieb, der sich mit grösster Sorgfalt der Wartung von Flugzeugen widmet, bereits beim ersten Kontakt mit Kunden und Besuchern klar, dass selbst kleinste Mängel hier nicht geduldet werden.
Glaubwürdige Corporate Architecture verkörpert diesen Mehrwert, der sich nicht in Zahlen fassen lässt. Denn das Image, das Vertrauen der Kunden in die Marke und die Kundenzufriedenheit sind entscheidende Kriterien für den Unternehmenserfolg. Es gibt inzwischen viele Beispiele für Corporate Architecture, doch längst nicht alle sind so gelungen wie das Empfangsgebäude der Lufthansa Technik am Flughafen Fuhlsbüttel.
52
Meter fasst die Spannweite des Flügeldaches
65
Airlines verbinden Hamburg
Bautafel
BAuherrin
Lufthansa Technik, Hamburg
Architekten
Renner Heinke Wirth Architekten, Hamburg/DE