Für den funktionalen Vorgang des Öffnens und Schliessens von Fenstern und Türen spielen Beschläge eine zentrale Rolle. Während manche Teile unsichtbar zwischen oder in Rahmen und Flügel verborgen liegen, sind andere prominent platziert und damit ein wesentliches Bindeglied zwischen Optik und Bedienbarkeit. Dabei müssen die Beschläge unterschiedlichen Beanspruchungen standhalten, wie etwa das Band dem Gewicht des Flügels oder der Griff der Bedienung durch die Benutzer.
Hier eine Altbausanierung, da der puristische Neubau – stilistisch lässt sich mit den Beschlägen eine bestimmte Richtung unterstreichen oder gekonnt Akzente setzen.
Schliesselemente verdeckt / sichtbar
Schliesselemente, die den Flügel zum Rahmen hin verriegeln, können sich in verschiedenen Teilen der Türe oder des Fensters befinden. Die Verriegelung erfolgt über einen Schlüssel oder automatisiert.
Bei einer Verriegelung mit Schlüssel gibt es verschiedenste Varianten, die ebenfalls sichtbar mittels Schloss oder auch kaum sichtbar z. B. am Griff angebracht sein können. Automatisierte Verriegelungen oder die Schliessfolge des Schlosses sind beispielsweise durch Fingerprint, via Fernsteuerung oder Programmierung auslösbar. Entscheidend sind in der Regel die konkreten Anforderungen im Bereich des zu verriegelnden Elements. Ein weiterer Bestandteil einer Verriegelung kann ein Türschliesser sein. Ein automatischer Türschliesser ist in vielen Ländern Vorschrift, wenn aus Gründen erhöhter Gefährdung durch Feuer oder Rauch das automatische Schliessen einer Tür aus baurechtlicher Sicht vorgeschrieben ist. Türschliesser gibt es aufliegend oder zwischen Flügel und Rahmen integriert, und somit entweder sichtbar oder eben nicht.
Bänder verdeckt/sichtbar
Die Bänder, welche die Drehbewegung einer Türe oder eines Fensters erst ermöglichen und die Feinjustierung im Verhältnis zum Rahmen gewährleisten, befinden sich teils am Element, teils am Rahmen. Auch die Auswahl dieser funktionalen Teile trägt zum Gesamteindruck bei. Bänder können prominent oder feingliedrig sein. In der Farbe der Türe oder des Fensters lackiert, sind sie kaum noch sichtbar oder sie können sogar verdeckt angebracht werden, indem sie zwischen den Bewegungselementen versteckt werden. Andererseits kann man sie auch farblich hervorheben, um damit z. B. den technischen Aspekt zu betonen oder stilistische Akzente zu setzen.
Griffe
Die Griffe sind die exponiertesten Teile der Beschläge. Diese sollten gut zugänglich platziert sein, können aber optisch ebenso auffällig wie zurückhaltend – z. B. in Griffmulden – platziert werden. In der Regel werden optisch ansprechende Exemplare gewünscht. Dabei ist zu beachten, dass die Griffe ständig benutzt werden und unterschiedliche Funktionen sicherstellen sollen. So müssen sie dauerhaft nutzbar und einfach zu betätigen sein und dabei auch den Kräften des Flügels standhalten. In öffentlichen Gebäuden sind unter anderem die Antipanikvorschriften zu beachten, die ein schnelles Verlassen gewährleisten sollen und eine entsprechende Art von Beschlägen erfordern. Griffe sollten gut in der Hand liegen, nicht scharfkantig oder zu nah am Profil angebracht sein, so dass man sie gut greifen kann. In hochfrequentierten Bereichen ist möglicherweise der Verzicht auf Griffe das Gestaltungsmerkmal der Wahl, um Keime nicht von einer Hand in die andere weiterzugeben. Hier bieten sich Automatiktüren an, die sich kontaktlos öffnen, oder entsprechende Beschichtungen der Griffe, die selbst antimikrobakteriell wirken.
Mitnehmerhaken/-klappen
Das gleichzeitige Öffnen zweiflügeliger Türen im Fluchtfall wird durch Mitnehmerhaken und -klappen gewährleistet. Bei ausgewiesenen Fluchttüren sind diese vorgeschrieben. Neben sichtbaren Mitnehmerklappen, die sich durch ihre Mechanik oft nachteilig auf das Erscheinungsbild der Elemente auswirken, gibt es verdeckt liegende Mitnehmerhaken. Diese bewahren das elegante Gesamtbild der Türe und erfüllen dabei ebenfalls die Funktion, im Notfall beide Flügel gleichzeitig zu öffnen.
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